Die COVID-19-Pandemie stellte eine noch nie dagewesene Belastung für die Gesundheitsdienste dar. Ich denke, jeder von uns ist noch dabei zu verarbeiten, wie wir als Einzelne und als Gemeinschaften mit dem Druck umgegangen sind. Die Maßnahmen, die zum Schutz einiger der Schwächsten ergriffen wurden, erfolgten unter enormem Druck, was uns die Möglichkeit gab, Beispiele für Probleme zu sehen, die wir sicherlich nicht fortsetzen wollen. Es bleibt uns überlassen, wie wir die Probleme lösen wollen. Auch wenn wir uns auf eine Welt nach der Pandemie einstellen, stehen diese Systeme weiterhin unter großem Druck. Es wäre naiv, dies als ein Problem für eine andere Zeit zu betrachten oder anzunehmen, dass diese Dienste Zeit brauchen, um sich zu erholen. In Wirklichkeit hat COVID-19 eine Situation beschleunigt, auf die wir uns bereits zubewegt haben.
Berichte der Weltgesundheitsorganisation verdeutlichen die Herausforderungen, die vor uns liegen. Die Daten deuten darauf hin, dass sich die Zahl der Menschen im Alter von 80 Jahren und mehr bis zum Jahr 2050 verdreifachen und weltweit 426 Millionen Menschen erreichen wird1. Gleichzeitig bedeuten bemerkenswerte Fortschritte im Gesundheitswesen, dass einst tödliche Krankheiten wie Krebs, Diabetes, COPD und Herz-Kreislauf-Erkrankungen heute beherrschbar sind und den Menschen ein längeres und erfüllteres Leben ermöglichen. Dieser Fortschritt ist jedoch mit wirtschaftlichen Kosten verbunden, denn die prognostizierten Kosten für die Behandlung dieser Krankheiten werden bis 2030 um 20,6 Milliarden Pfund ansteigen. Darüber hinaus gibt es bereits jetzt weltweit einen gravierenden Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen, und es wird prognostiziert, dass die Nachfrage bis 2030 auf 80 Millionen ansteigen wird, was zu einem erschreckenden Nettodefizit von 18 Millionen Fachkräften im Gesundheitswesen weltweit führen wird2.
Es mag zwar verlockend sein zu denken, dass dies Probleme für ein weiteres Jahrzehnt sind, doch in Wirklichkeit haben wir nur sieben Jahre Zeit, um die zusätzlich benötigten 20,6 Milliarden Pfund aufzubringen und 18 Millionen Fachkräfte im Gesundheitswesen zu inspirieren, auszubilden und weiterzuentwickeln, damit sie die erforderlichen Leistungen erbringen können. Die Zeit drängt, und wir müssen diese Probleme früher angehen. Eine Erhöhung der Gesundheitsausgaben und eine Aufstockung des Personals können jedoch nicht die einzigen Lösungen sein. Wenn wir wirklich Gesundheit für alle schaffen wollen, müssen wir unbedingt innovative Strategien finden, die über die konventionellen Antworten des Gesundheitssektors hinausgehen; Strategien, die sich auf präventive Maßnahmen und nicht nur auf die Behandlung konzentrieren.
Wie können technologische Fortschritte dazu beitragen, "Gesundheit für alle" zu ermöglichen?
Wir leben in einer Zeit rasanter digitaler Innovation, in der die Technologie immer stärker in unser tägliches Leben integriert wird. Die Technologie hat das Leben zwar einfacher und bequemer gemacht, aber kann sie auch zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden beitragen? Und wäre eine Konzentration auf die Selbstfürsorge eine weitere Möglichkeit, den künftigen Druck auf unsere Gesundheitssysteme zu verringern?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass eine verantwortungsvolle Selbstversorgung bis zu 75 % der Herzinfarkte und Typ-2-Diabetesfälle verhindern und die Zahl der Krebserkrankungen um 40 % senken kann. Die Vorteile der Selbstpflege gehen jedoch über diese Statistiken hinaus, da auch andere Krankheiten wie Fettleibigkeit, Depressionen und Angstzustände durch diese Praxis verhindert oder gelindert werden können.
Emil Peters, CEO Tunstall
Raúl Gómez Manzano, Digital Health Projects Tunstall Spanien
Raúl Gómez Manzano ist ein Tunstall-Mitarbeiter, der für digitale Gesundheitsprojekte in unserer spanischen Region verantwortlich ist. Ich möchte Raúls Fachwissen über Selbstfürsorge mit Ihnen teilen:
"Selbstfürsorge ist für die Erhaltung unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens unerlässlich. Leider wird der Selbstfürsorge oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit und Priorität zuteil wie anderen Gesundheits- und Wellnessmaßnahmen. Das mag zum Teil daran liegen, dass viele westliche Gesellschaften dazu neigen, sich bei der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens ihrer Bürger ausschließlich auf ihr Gesundheitssystem zu verlassen.
Es ist wichtig, darüber zu sprechen, was Selbstfürsorge ist, denn abgesehen davon, wie allgemein dieses Konzept auch erscheinen mag, umfasst es alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Menschen haben, um ihre Gesundheit zu fördern und Krankheiten vorzubeugen, mit oder ohne Unterstützung durch einen Gesundheitsdienstleister. Wie Dorothea Elizabeth Orem, eine der herausragendsten Theoretikerinnen der modernen Krankenpflege und Schöpferin der Pflegetheorie des Selbstpflegedefizits (auch bekannt als Orem-Modell), treffend feststellte, umfasst die Selbstpflege jede Handlung, die das Funktionieren des menschlichen Körpers reguliert und unter der Kontrolle des Einzelnen selbst steht.
Gesunde Ernährung und sportliche Betätigung sind vielleicht die ersten Dinge, die einem in den Sinn kommen, wenn man an Selbstfürsorge denkt, aber sie geht darüber hinaus. Digitale Gesundheitsprodukte und -lösungen, wie sie von Tunstall entwickelt wurden, spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Eigenverantwortung und der Selbstfürsorge der Patienten, insbesondere bei der Fernbehandlung chronischer Krankheiten wie COPD, Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, um nur einige zu nennen. Diese technologischen Lösungen leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Selbstversorgung im Bereich der komplexen, vorübergehenden und post-akuten Pflege.
Tatsächlich tragen diese digitalen Gesundheitstechnologielösungen neben der Förderung der Selbstversorgung auch zur Entlastung des Gesundheitssystems bei, das weltweit weiterhin stark unter Druck stehen wird, wie die Daten der WHO zeigen."
Es liegt auf der Hand, dass eine der besten Maßnahmen, die wir ergreifen können, um die Gesundheitssysteme für die Zukunft weiterzuentwickeln, darin besteht, die Bedeutung der Selbstversorgung zu betonen und digitale Gesundheitstechnologielösungen zu nutzen. Indem der Einzelne in die Lage versetzt wird, die Kontrolle über seine Gesundheit während seines gesamten Lebens zu übernehmen, kann er eine aktive Rolle für sein eigenes Wohlbefinden spielen und die Gesundheitssysteme der Zukunft entlasten.
Wir bei Tunstall sind uns der Macht der Technologie bewusst und wissen, wie sie uns alle dabei unterstützen kann, unsere eigene Gesundheit und unser Wohlbefinden proaktiv zu steuern. Wir werden weiterhin in die Verbesserung und Anpassung unserer Lösungen investieren, um die Bedürfnisse des Einzelnen jetzt und in Zukunft zu erfüllen.
Nicht nur, wenn wir gesundheitliche Probleme haben, sondern für alle Veränderungen und Herausforderungen des Lebens. Von den aufregenden Momenten, in denen man ein neues Baby erwartet, bis hin zu den entmutigenden Anpassungen, die das Leben mit einer chronischen Krankheit mit sich bringt. Was auch immer auf die Menschen zukommt, wir arbeiten hart daran, innovative Technologien und Lösungen für jeden Schritt im Leben zu entwickeln. Und, was besonders wichtig ist, wir arbeiten an der Entwicklung von Instrumenten, die der Zukunft von "Gesundheit für alle" und der Gesundheitsversorgung entsprechen.
